Diäten sind für Sportler mühsam und qualvoll, bieten aber im Ergebnis perfekte Aussichten in der Muskelaufbauphase des Trainings, wenn es um Massezuwachs geht. In dieser Phase dürfen Müsli- und Proteinriegel sogar gegessen werden. Doch ist beim Verzehr auf ein gewisses Maß zu achten, da sonst nicht nur die Muskelmasse zunimmt, sondern auch unerwünschte Fettpolster entstehen. Denn in den Riegeln verbergen sich unscheinbare Kalorien. Die als ideale Zwischenmahlzeit oder sportgerechter Snack angebotenen Proteinriegel sind nicht ganz ohne. Beim Kauf eines Proteinriegels sollte daher auf unterschiedliche Dinge geachtet werden. Der Vergleich klärt schnell auf, woran gute Proteinriegel zu erkennen sind und von welchen Riegeln Abstand genommen werden sollte.
Was macht einen guten Proteinriegel aus?
Im Test wurden verschiedene Proteinriegel miteinander verglichen und die Bestandteile genau betrachtet. Geschaut wurde nach der Kalorienbilanz, dem Eiweißanteil, dem Zuckergehalt und dem Fettanteil.
1. Kalorienbilanz: Ein Proteinriegel sollte als Hauptbestandteil Eiweiß bieten. Doch ein gewisser Anteil an Kohlenhydrate darf vorhanden sein, gerade wenn den Riegel nach einem intensiven Krafttraining verzehrt wird. Denn diese Kombination aus Eiweiß und Kohlenhydraten stellt dem Körper schnell die benötigte Energie zur Verfügung. Daher muss ein Proteinriegel nicht unbedingt frei von Kohlenhydraten sein. Allerdings bergen eine Menge Kohlenhydrate auch viele Kalorien, die aus einer Zwischenmahlzeit schnell eine Hauptgericht werden lassen.
2. Eiweißanteil: Mit dem Verzehr eines Proteinriegels soll der Körper primär mit Eiweiß versorgt werden. Daher sollte in erster Linie herausgefunden werden, wie hoch der Eiweißanteil des Riegels eigentlich ist. Im besten Fall wird durch das Produkt der benötigte Eiweißbedarf des Sportlers gedeckt, den er zwischen den Hauptmahlzeiten benötigt. Ein Indiz für einen hochwertigen Riegel ist daher in einem hohen Wert von mindestens 20 Gramm zu finden. Ein zweiter wichtiger Punkt ist die Eiweißquelle. Bevorzugt werden sollten Riegel mit Milcheiweiß wie Casein oder Whey gegenüber Produkten, die mit Sojaprotein ausgestattet sind. Denn Milchprotein hat eine deutlich höhere Bioverfügbarkeit.
3. Zuckergehalt: In der Lebensmittelindustrie wird viel Zucker verarbeitet, da er zu den preisgünstigen Zusatzstoffen gehört. Zucker gehört aber nicht in einen Proteinriegel. Denn der Zucker treibt die Kalorien in die Höhe, wodurch die sportgerechte Zwischenmahlzeit schnell die Kalorienbilanz des gesamten Tages durcheinanderbringen kann. Außerdem sorgt das weiße Gold dafür, dass der Körperfettanteil schnell zunimmt. Dieses begründet sich auf dem schnell ansteigenden Blutzuckerspiegel und somit zu einem erhöhten Ausstoß an Insulin. Als Folge gelangen mehr Nährstoffe ins Zelleninnere, wodurch die Ablagerung von Fetten verstärkt wird.
4. Fettanteil: Fette in der Nahrung stellen kein Problem dar, da der Körper sogar eine gewisse Fettzufuhr benötigt, um den Stoffwechselprozess zu unterstützen und einen reibungslosen Ablauf gewährleisten zu können. Probleme entstehen aber, wenn große Mengen an gesättigten Fettsäuren oder Fette in Kombination mit Zucker verzehrt werden.
Die Analyse der Proteinriegel
Proteinriegel verfügen über Vor- und Nachteile, mit denen sich jeder Nutzer, ob Sportler oder Abnehmwilliger auseinandersetzen sollte. Als positiv erweist sich, dass ein Großteil der getesteten Proteinriegel wirklich einen hohen Anteil an Eiweiß von mindestens 15 Gramm oder deutlich mehr bietet. Solche Riegel tragen mit Recht den Namen Proteinriegel. Bei den meisten Riegeln erweist sich der Anteil an Kohlenhydraten moderat. Vielfach ist der Wert höher als der Fettanteil. Dieses beeinflusst die Bewertung positiv. Überzeugen können die getesteten Proteinriegel auch mit einem guten Geschmack.
Nicht vergessen werden dürfen die negativen Aspekte. Dazu gehört die klare Bezeichnung, welche Eiweißquelle im Proteinriegel verwendet wird. Die Hersteller schweigen sich vielfach darüber aus. Zudem verfügen viele Eiweißriegel über einen sehr hohen Zuckergehalt. Nur wenige bilden die Ausnahme. Die Zuckeranteile bewegen sich mitunter über 50 %, in manchen Fällen sogar bei 80 % der Kohlenhydrate. Diese Realität mindert natürlich die Qualität des jeweiligen Proteinriegels. Die Riegel sollten zudem nicht zu oft verzehrt werden, da ihre Zusammensetzung bei häufigem Konsum eine abführende Wirkung haben können.
Proteinriegel-Test – Das Fazit
Wer beim Kauf von Proteinriegeln alle Produkte über einen Kamm schert, hat eine einfach Möglichkeit gefunden, den Verzehr infrage zu stellen. Allerdings gibt es sogar Produkte, die über mustergültige Zutaten und einen hohen Eiweißanteil verfügen. Ein großer Zuckeranteil wird vergebens gesucht. Dieser ist nur in ganz geringen Mengen vorhanden. Somit ergeben sich Eiweißriegel, die tatsächlich die Bedingungen erfüllen, um sich sport- und figurgerecht zu ernähren. Der häufige Verzehr sollte allerdings überdacht werden. Denn neben den bereits beschriebenen Nebenwirkungen können Proteinriegel schnell eine gesamte Mahlzeit ersetzten und den Kalorienhaushalt durcheinander bringen. Die angebotenen Eiweißriegel sind recht teuer. Ambitionierte Sportler im Bereich des Krafttrainings sollten daher ein hohes Gewicht auf die passende Ernährung legen, um dem Körper die nötigen Nährstoffe und den Eiweißbedarf durch sportgerechte Mahlzeiten zu geben und nur im Bedarfsfall auf Proteinriegel mit einem hohen Eiweißgehalt zurückgreifen.